KrabbenKrise an der Nordsee verschärft sich
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Hamburg/Neuharlingersiel (Niedersachsen) – Nordseekrabben sind selten geworden, dementsprechend mau sind seit Jahren die Fangmengen. 2024 hat sich die Menge der angelandeten Krabben auf niedrigem Niveau weiter verringert. Der Vorsitzende des Landesfischereiverbandes Weser-Ems, Dirk Sander, sagte beim Fischereitag im ostfriesischen Neuharlingersiel: „Die Krabbenfischerei hier an der Küste hat ein sehr schweres Jahr hinter sich. Ich würde sagen, es war das Schwerste, was ich je in meiner Laufbahn mitgemacht habe.“ Den Krabbenfischern gehen immer weniger Krabben ins Netz. Das erhöht die Preise Foto: Sybill Schneider Der Herbst als Hauptsaison der Krabbenfischer habe – anders als etwa für die Fischer in den benachbarten Niederlanden – so gut wie gar nicht stattgefunden. „Die Preise für die Produkte waren recht gut, aber der Fang ließ zu wünschen übrig“, fasste Sander die Lage zusammen. Wittlinge fressen Nordseekrabben Problematisch seien vor allem viele Wittlinge gewesen – das sind Fressfeinde der Krabben. Zwar seien zu Beginn des Jahres viele Krabben vorhanden gewesen, doch die Fischart hätte diese gefressen, noch bevor die Krabben groß genug für den Fang waren. Der Wittling zählt zu den Fressfeinden der Nordseekrabben Foto: juniors@wildlife/Avalon Die Folge: Die Krabben aus der Nordsee wurden selten und damit auch teuer. Die Zahl der gefangenen Krabben reichte nicht für alle aus, sodass sogar einige Lebensmittel-Discounter Nordseekrabben aus ihrem Sortiment nahmen. Landeten die deutschen Krabbenfischer in den Jahren 2000 bis 2015 im Durchschnitt zwischen 12.000 und 13.000 Tonnen Krabben an, lag die Fangmenge im vergangenen Jahr bei nur noch 1057 Tonnen. Lesen Sie auch Preis-Explosion: Krabbenbrötchen kosten bis zu 15 Euro! Kleine Garnelen, große Preise! Krabbenbrötchen sind jetzt Luxus-Produkte. Warum kostet eins 15 Euro?: Norddeutschland in der Krabbenbrötchen-Krise Krabbenbrötchen sind derzeit an Ost- und Nordsee so teuer wie nie. Für die Krabbenfischer sei es das sechste unterdurchschnittliche Jahr in Folge, hieß es. „Hier gilt es eben, die Kurve zu kriegen“, sagte Philipp Oberdörffer von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Alle Fischer würden darauf hoffen, dass es in diesem Jahr wieder mehr Krabben zu fangen gebe und die Krabbenbrötchen-Preise nicht wieder explodieren ... Norddeutsche Spezialität: Krabbenbrötchen mit einem Klecks Remoulade Foto: Sina Schuldt/dpa Bis zu 15 Euro für Krabbenbrötchen Vor allem im vergangenen Frühjahr waren die Preise für Nordseekrabben in geradezu astronomische Höhen geschossen. In Hamburg mussten die Kunden an den Landungsbrücken am Hafen satte 15 Euro für ein Brötchen mit 100 Gramm Krabben abdrücken.
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